Kritik des Mauthausen Komitees war erfolgreich: NS-Anspielung auf Firmen-LKW wurde entfernt

Presseinformation vom 22.09.2021

Kritik des Mauthausen Komitees war erfolgreich: NS-Anspielung auf Firmen-LKW wurde entfernt

Wie ein aufmerksamer Bürger dem Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) mitgeteilt hatte, trug ein LKW der Firma Ganser Dach aus Göpfritz an der Wild (Bezirk Zwettl) über der rechten Tür gut sichtbar die Aufschrift "Führerhaus". Darunter war "Fahrer spricht deutsch" zu lesen. Der Schriftzug war altertümelnd gestaltet.

"Jeder historisch informierte Mensch, der diese Aufschrift sieht, versteht sie als Anspielung auf den 'Führer' Adolf Hitler und sein nationalsozialistisches Terrorregime", sagte MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi,

Das Mauthausen Komitee forderte Firmeninhaber Norman Ganser in einem Brief auf, für die Entfernung der offenkundigen NS-Anspielung zu sorgen. "Ein Regime, das viele Millionen Menschen bestialisch ermordet hat, eignet sich weder für einen geschmacklosen Scherz noch für eine kaum getarnte Bekundung von Sympathie", betonte Mernyi.

Der Brief wurde vom Firmeninhaber nicht beantwortet. "Keine Antwort ist auch eine Antwort", stellte der MKÖ-Vorsitzende fest. Das Mauthausen Komitee wandte sich mit seiner Kritik an die "NÖ. Nachrichten". Letztlich erfolgreich: Die NS-Anspielung wurde inzwischen entfernt.

Übrigens scheint Firmeninhaber Norman Ganser gute Kontakte zur FPÖ zu haben. Erst Ende Juni berichtete FPÖ-Nationalratsabgeordneter Alois Kainz auf Facebook von einer Begegnung Gansers mit dem niederösterreichischen FPÖ-Chef Udo Landbauer. Kainz machte unverhohlen Werbung für Ganser Dach. Udo Landbauer ist mehrfach durch rechtsextreme Aktivitäten aufgefallen. Vorübergehend musste er sogar seine politischen Funktionen ruhend stellen, weil er Funktionär der Burschenschaft "Germania zu Wiener Neustadt" war, die ein Liederbuch mit üblen rassistischen und antisemitischen Texten herausgegeben hatte.

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