Ausgeträumt?
Anlass und Ziel des Projekts
Im August 1963 hielt Martin Luther King in Washington seine berühmte Rede vor 250.000 Menschen. Er sprach über seinen Traum einer Welt, in der alle Menschen, egal welche Hautfarbe oder Religion, die gleichen Rechte haben. Martin Luther King wurde am 4. April 1968 in Memphis ermordet.
Am 15. Jänner 2014 hätte Martin Luther King, einer der bekanntesten Sprecher der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung, seinen 85. Geburtstag gefeiert. Die Bürgerrechtsbewegung rund um Martin Luther King setzte mit Mitteln des gewaltlosen Widerstands und unterschiedlicher Formen des friedlichen Protests die Aufhebung der Segregationspolitik durch. Trotz dieser Erfolge konnten Rassismus und soziale Ungleichheit durch Gesetze und Gerichtsurteile nicht abgeschafft werden.
50 Jahre nach der Bürgerrechtsbewegung und mehr als 140 Jahre nach der Abschaffung der Sklaverei ist Rassendiskriminierung, ungeachtet in Kraft getretener Antidiskriminierungsgesetze, bis heute nicht Geschichte. Trotz der Erfolge der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung kann von Gleichberechtigung noch immer nicht die Rede sein.
Aus diesem Anlass wurden Jugendlichen in den Workshops des Projekts die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung rund um Martin Luther King sowie der daraus entstanden "Black Power" – Bewegung vermittelt. Die Entwicklung, die Forderungen, die Erfolge, die Rückschläge sowie die unterschiedlichen Ansätze der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung wurden ausgehend von der Geschichte der Sklaverei bis hin zur gegenwärtigen Situation behandelt.
Eröffnung
Das Projekt startete am 15. Jänner 2014 mit einer öffentlichkeitswirksamen Eröffnung. Bei der Eröffnung richteten Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich und Marlene Nice, Kulturattaché der Botschaft der Vereinigten Staaten ihre Worte an die Jugendlichen. Insgesamt waren rund 60 Personen, vorwiegend Schülerinnen und Schüler, bei der Eröffnung. Zur thematischen Einstimmung auf die kommenden Workshops wurde der Film "The Black Power Mixtape 1967 -1975" im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung gezeigt.
Workshops
In den Workshops wurde den Jugendlichen das Leben und Wirken von Martin Luther King näher gebracht. Die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung rund um Martin Luther King sowie der daraus entstanden "Black Power" wurden mit den Jugendlichen in Bezug auf deren Entwicklung, den Forderungen, den Erfolgen sowie den Rückschlägen unter anderem mit folgenden Fragen behandelt:
- Wer waren die beteiligten AktivitstInnen und KünstlerInnen?
- Wie wurde Widerstand umgesetzt?
- Spielte Gewalt in den Aktivitäten der Bürgerrechtsbewegungen eine Rolle?
- Wie wurde Musik, Film, Sprache in den jeweiligen Flügeln der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung eingesetzt?
Ausgehend von der Geschichte der Sklaverei über die afro-amerikanische Bürgerrechtsbewegung wurde ein Bogen zur gegenwärtigen Situation gespannt. Der Einsatz einzelner Menschen löste Handlungen aus, die essentielle Missstände verbessern konnten. Was können wir aus den Geschichten dieser Personen für unser eigenes Leben lernen?
Welche Strategien dieser Bürgerrechtsbewegungen könnten oder werden heute umgesetzt? In welchen Bereichen werden diese angewendet? Welche Ansätze der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung sollten heute wieder angewendet werden?
Durch diesen Gegenwartsbezug erarbeiteten die Jugendlichen in den Workshops auch ihre Ideen und Wünsche für ein gemeinsames Miteinander. Die Themen waren breitgefächert und bezogen sich beispielsweise auf das Schulsystem, Rechte für Homosexuelle, Migration, Tierrechte und vieles mehr. Die Ergebnisse wurden anhand verschiedener Methoden umgesetzt. In einem Videoclip erzählen Jugendliche, die an den Workshops teilgenommen haben über Martin Luther King und ihre Träume.
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Die Workshops wurden vom Mauthausen Komitee Österreich ausgebildeten Guides durchgeführt. Die Workshops dauerten 4 Stunden und wurden zwei Wochen nach dem Geburtstag von Martin Luther King von 15. bis 29. Jänner 2014 in Deutsch oder in Englisch angeboten. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 20 Workshops in den Räumen des Österreichischen Gewerkschaftsbund durchgeführt.
Die Workshops waren auf Grund der großen Nachfrage sehr schnell ausgebucht und wir bekamen zahlreiche positive Rückmeldungen wie beispielsweise:
"Ich war mit einer Berufsschulklasse beim Workshop und uns hat es sehr gut gefallen. Es wurde beim Vortrag auf unsere Bedürfnisse und Vorkenntnisse gut eingegangen. Auch die Zeiteinteilung und die abwechslungsreichen Übungen hielten die Schülerinnen und Schüler bei der Stange. Für mich eine sehr interessante und lehrreiche Exkursion. Bitte melden, wenn es wieder neue Workshops gibt." (Andrea Kaltenböck)
"Danke für die gute Betreuung und die interessanten Workshops (thanks Fr. Santner). Wir freuen uns auf den Videoclip!" (Eva Annau)
"Nochmals herzlichen Dank für dieses wirklich bereichernde Workshop-Angebot! Wir sind alle – meine Klasse und ich – wirklich beeindruckt nach Hause gefahren. Bei einem Gespräch in der darauffolgenden Stunde gaben mir die SchülerInnen folgendes Feedback:
- Der einleitende Überblick über die Ereignisse hätte ihrer Ansicht nach etwas kürzer sein können, da die Personen und Fakten zum Großteil bekannt waren und sie wenig Neues erfuhren. (Es handelt sich um eine wirklich interessierte, lesefreudige 7. Klasse – das wird so kaum auf alle Gruppen zutreffen!!) Trotzdem war es gut, einen Überblick zu bekommen.
- Die Abwechslung zwischen Spielen, Gespräch und Präsentation und die Freundlichkeit und Kompetenz unseres Betreuers (Ronny) wurden sehr positiv hervorgehoben. Nochmals Danke!
- Englisch als Vermittlungssprache wurde als willkommene Abwechslung bezeichnet und bereitete keinerlei nennenswerte Probleme.
- Abschließend stellten sie nochmals respektvoll fest, wie viel Geduld und Konsequenz man braucht, wenn das Prinzip der Gewaltfreiheit zur Verwirklichung einer Idee die tragende Basis sein und bleiben soll.
Wir kommen gerne wieder und freuen uns auf den Videoclip!" (Maria Haas)
"Das Feedback der SchülerInnen ist Top - es hat allen sehr gut gefallen - weiter soooo :-)" (Veronika Adamcik)
Zum Gelingen des Projekts haben viele Organisationen und Personen beigetragen, ohne deren inhaltliche, finanzielle und organisatorische Unterstützung die Aktivität nicht möglich gewesen wäre. Unser Dank geht an dieser Stelle speziell an