Steiermark

Auf dem Gebiet der heutigen Steiermark bestanden in der NS-Zeit zahlreiche Außenlager des KZ-Mauthausen. Die ersten KZ-Außenlager wurden bereits 1941 für verschiedene Zwecke der SS-eigenen Firmen gegründet, ab 1943 entstanden auch KZ-Außenlager an Orten der Rüstungsindustrie.

Die Außenlager des KZ Mauthausen (in der chronologischen Reihenfolge ihrer Gründung)

  • Bretstein
    Höchststand an Häftlingen: 80, Arbeitseinsatz: Bauarbeiten und Landwirtschaft, Gründungsjahr: 1941
  • Schloss Lind
    Höchststand an Häftlingen: 20, Arbeitseinsatz: Landwirtschaft, Gründungsjahr: 1942
  • St. Lambrecht (Männerlager)
    Höchststand an Häftlingen: 80, Arbeitseinsatz: Landwirtschaft und Bauarbeiten, Gründungsjahr: 1942
  • Eisenerz
    Höchststand an Häftlingen: 400, Arbeitseinsatz: Erzabbau, Gründungsjahr: 1943
  • St. Lambrecht (Frauenlager)
    Höchststand an Häftlingen: 23, Arbeitseinsatz: Landwirtschaft, Gründungsjahr: 1943
  • Schloss Lannach (Frauenlager; Subkommando von Schloss Mittersill)
    Höchststand an Häftlingen: 9, Arbeitseinsatz: Reinigungsarbeiten, Gründungsjahr: 1944
  • Leibnitz
    Höchststand an Häftlingen: 655, Arbeitseinsatz: Stollenbau und Rüstungsindustrie, Gründungsjahr: 1944
  • Peggau
    Höchststand an Häftlingen: 900, Arbeitseinsatz: Stollenbau und Rüstungsindustrie, Gründungsjahr: 1944

Lokalgruppen

  • Schloss Lind – Das Andere Heimatmuseum
    Das Andere Heimatmuseum/Schloss Lind - Gedenkstätte für das Mauthausen-Außenlager wurde 1996 von Aramis ins Leben gerufen und wird seit 2011 von Britta Sievers und Andreas Staudinger weitergeführt. Es beschäftigt sich in einer permanenten Ausstellung in Form von "assoziativen Installationen" mit der jüngeren Zeitgeschichte, regionaler Alltagskultur und österreichischer Identität. Verschiedene Menschen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis tragen von Anfang an das Unternehmen durch verschiedene Beiträge mit. Die Kulturinitiative, die sich inzwischen als "Museum in Bewegung" versteht, versucht aber auch durch regionalspezifische Projekte die jüngere österreichische Zeitgeschichte auf eine neue und spannende Weise an seine BesucherInnen heranzutragen. Jährlich wechselnde Sonderausstellungen, Lesungen, Konzerte und Symposien komplettieren das Programm. Unter dem Titel "Erinnerte Wunden" finden jährlich Gedenkveranstaltungen statt. Besonderes Augenmerk gilt der Jugendarbeit: In Kooperation mit dem Mauthausen Komitee Österreich werden für Schulklassen und Jugendgruppen spezielle Programme zum Thema Erinnerungsarbeit und Zivilcourage angeboten.
  • Verein KZ-Nebenlager Bretstein
    Der im Februar 2004 gegründete Verein KZ-Nebenlager Bretstein widmet sich der Pflege und Erhaltung der am ehemaligen Lagergelände errichteten Gedenkstätte und führt somit das von Franz Stuhlpfarrer gemeinsam mit SchülerInnen der HLW Fohnsdorf und der Gemeinde Bretstein initiierte Projekt "KZ-Nebenlager Bretstein" weiter.
    Der Kontakt zu Überlebenden und die weitere Erforschung der historischen Zusammenhänge zählen ebenso zu den Tätigkeiten des Vereins wie die Organisation von kulturellen Veranstaltungen und die Aufbereitung der Zusammenhänge für eine breite Öffentlichkeit.
  • Benediktiner a.d. Stift St. Lambrecht
    In St. Lambrecht existiert keine Lokalgruppe im engeren Sinn, Initiativen zum Gedenken an die KZ-Außenlager werden in unregelmäßigen Abständen von Seiten des Konventes des Benediktinerstiftes – z.T. in Kooperation mit anderen Institutionen – unternommen.
  • Mauthausen Komitee Wagna/Leibnitz
  • Initiative beim ehem. KZ-Außenlager Eisenerz - Gedenkstätte am Präbichl
  • Zukunft braucht Erinnerung (Gleisdorf)
  • Gedenkinititaitve Graz-Liebenau
    Seit 2011 setzt sich eine Initiative Dr. Rainer Possert in Graz-Liebenau mit den traurigen Geschehnissen und dem jahrzehntelangen Verschweigen der Verbrechen auseinander und versucht mit Vorträgen und Gedenkveranstaltungen die Erinnerung zu bewahren. Aufzuklären, was "vor der Haustür" geschehen ist, ist auch eine der Aufgaben von Gesundheitsförderung. So sprachen (im Zuge einer Fotodokumentation des ehemaligen Lagergebietes) erstmals BewohnerInnen über eigene traumatische Erfahrungen und die ihrer Familien in der NS-Zeit.
    Das ehemalige Lagerareal ist nunmehr ein "archäologisches Bodendenkmal", die Stadt Graz ist aufgerufen, endlich eine Gedenkstätte zu errichten.

Weitere Lokalgruppen bzw. Gruppen in Gründung

  • Initiative beim ehem. KZ-Außenlager Peggau
Hintergrundbild