Stopp dem Verkauf von NS-Devotionalien auf Flohmärkten

Mauthausen-Komitee informiert Flohmarktbetreiber/innen über verbotenen Handel mit Nazi-Symbolen

Immer wieder sind Nazi-Devotionalien und NS-Schriften auf Österreichs Flohmärkten zu finden. "Damit wird eindeutig gegen Gesetze verstoßen, doch viele Flohmarktbetreiber/innen reden sich darauf aus, dass sie noch nie von diesen Verboten gehört hätten. Damit ist jetzt Schluss, denn alle Infos dazu können sie ab sofort einer neuen Broschüre des Mauthausen Komitees entnehmen", sagt Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ).

Die Broschüre wurde an über 200 Flohmarktbetreiber/innen in ganz Österreich, sowie an die zuständigen Stellen (Flohmarktgenehmiger/innen, Behörden, Magistrate, etc.), versendet.

Die Flohmarkt-Broschüre steht ab sofort gratis als Download zur Verfügung.

Das Angebot auf den heimischen Flohmärkten reicht von Hitler-Büsten über SS-Dolche bis zu hakenkreuzgeschmücktem Essbesteck, von "Mein Kampf" über den "Völkischen Beobachter" bis zur "Auschwitz-Lüge". Damit wird gegen eindeutige gesetzliche Bestimmungen verstoßen – das Abzeichengesetz, das Verbotsgesetz oder das Einführungsgesetz zu den Verwaltungsverfahrensgesetzen (EGVG).

Die Kontrolle der Flohmärkte lässt zu wünschen übrig

Dass manche Flohmarktveranstalter/innen, -betreiber/innen oder –standinhaber/innen so handeln, hat in den meisten Fällen nichts mit deren politischen Motiven zu tun. "Bei manchen wird tatsächlich die Rechtskenntnis fehlen. Mit der vorliegenden Informationsbroschüre des Mauthausen Komitees Österreich wird diese Wissenslücke allerdings geschlossen. "Allerdings lässt auch die Kontrolle durch Gemeindebehörden und Polizei oft zu wünschen übrig", kritisiert Mernyi. Anzeigen und kritische Medienberichte erhöhen mittlerweile aber den Druck, die bestehenden Rechtsnormen einzuhalten oder ihre Einhaltung durchzusetzen.

Der Verkauf von NS-Devotionalien und NS-Schriften bringt beachtlichen Profit: Kunden, die der rechtsextremen Szene angehören oder nahestehen, zahlen oft Liebhaberpreise. NS-Orden werden sogar billig nachproduziert und dann um das Zigfache ihrer Kosten verkauft.

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