Vermittlungsprojekt "denk mal wien"
Wer sind HeldInnen? Was ist Österreich? Wie funktioniert Demokratie? - Thematische Rundgänge "denk mal wien"
Denkmäler und Gedenkstätten prägen das Bild der Wiener Innenstadt. Denkmäler und Gedenkstätten spiegeln den Umgang mit der Geschichte Österreichs der letzten hundert Jahre und mehr wider. Um die Geschichte und den Umgang damit anhand und mit Denkmälern und Gedenkstätten Jugendlichen zu vermitteln, bietet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) ab September 2016 thematische Rundgänge in und rund um die Innere Stadt an.
Ausgangspunkt des Vermittlungsprojekts sind Denkmäler/Gedenkstätten in und um die Innere Stadt in Wien. Um und auf dem Wiener Heldenplatz, der sich als zentraler Gedächtnisort der Republik entwickelte, findet das Vermittlungsprogramm statt. Die Zusammenstellung der Rundgänge erfolgt auf Basis der Vermittlungsinhalte sowie der Entfernung der jeweiligen Orte. Für die erste Durchführung des Vermittlungsprojekts "denk mal wien" wurden folgende Rundgänge konzipiert:
- "Wir sind HeldInnen!"
- "Republik und Demokratie"
- "'Wir' und die 'Anderen'"
- "Was ist Österreich?"
Ziel des Projekts ist es, durch die Vermittlung von unterschiedlichen Wissensbereichen außerschulische Bildung an die Lebenswelten der Jugendlichen heranzutragen. Die historische Entwicklung der Denkmäler und der mit ihnen verbundenen Orte bis zur Gegenwart sind essentielle Bestandteile der Rundgänge. Anhand von Fragestellungen wurden aus Denkmälern/Gedenkstätten der Inneren Stadt vier Rundgänge konzipiert, die als Fixpunkt die Republiksgeschichte sowie die Zeit des Nationalsozialismus thematisieren, eine Brücke in die Lebenswelt der Jugendlichen sowie einen Gegenwartsbezug herstellen. Die verschiedensten Arten der Vermittlung zielen auf eine ständige Interaktion mit den RundgangsteilnehmerInnen und auf langfristige Wissensvermittlung, Herstellung eines Gegenwartsbezugs und Sensibilisierung für aktuelle Problematiken wie Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus etc. sowie auf die Sensibilisierung für ein Miteinander, Demokratiebewusstsein und mehr Zivilcourage ab. Ein wesentlicher Bestandteil ist eine Wissensvermittlung, die einen Bezug zu TeilnehmerInnen mit Migrationshintergrund herstellt. Alle Rundgänge beinhalten auch frauenspezifische Fragestellungen.
Zu den Rundgängen wird eine Broschüre mit den wichtigsten Informationen und Bildern zu den Denkmälern und Gedenkstätten herausgebracht. QR-Codes zu den Denkmälern und Gedenkstätten führen zu dieser Website, wo weitere Informationen, ZeitzeugInneninterviews, Bilder, Audiofiles und Videos zu finden sein werden.
ZeitzeugInnenInnen erzählen zu den einzelnen Rundgangstationen
"Es ist nur zu hoffen, dass die Jungen, die dem Nationalsozialismus Nachgeborenen, vorausschauender handeln und so rasch wie möglich wieder eine Einheit gegen Neonazismus, Rassismus, Chauvinismus und Kriegsideologie herstellen." (Margarete Schütte-Lihotzky)
In mehr als 60 Kurzvideos erzählen Käthe Sasso, Richard Wadani und Rudi Gelbard über Ihre Erfahrungen zur Zeit des Nationalsozialismus und über das Österreich nach 1945. Sie erzählen über Ihre Arbeit für ein "Niemals wieder" bis heute. Mehr als 90 Kurzbiographien, Erzählungen und Statements von ZeitzeugInnen wie Margarete Schütte-Lihotzky, Ceija Stojka, Jura Soyfer, Hans Maršálek, Anna Gräf, Johann Sokopp, Leopoline Sicka, Josef Sasso, Theodor Rackwetz, Erwin Puschmann, Hermann Plackholm, Jakob Kastelic, Helene Kafka und vielen mehr sind aus www.denkmalwien.at zu finden.
Diese ZeitzeugInnen-Berichte sind Bestandteil der vier thematischen Rundgänge "denk mal wien". Fixpunkte der Rundgänge sind die Republiksgeschichte sowie die Zeit des Nationalsozialismus mit einer ständigen Verbindung zum Heute und zur Lebenswelt der Jugendlichen.
Audioguide "denk mal wien"
Im Zuge der App-Entwicklung hat das Mauthausen Komitee Österreich im Gedenkjahr 2018 ein weiteres digitales Projekt in Kooperation mit Hearonymus gestartet. Denkmäler und Gedenkstätten prägen das Bild der Wiener Innenstadt. Die vier erfolgreichen Rundgänge "Wir sind Heldinnen!", "Republik und Demokratie", "Wir und die Anderen" und "Was ist Österreich?" gibt es nun auch digital per App bei Hearonymus kostenlos zum Anhören und Erkunden. Hearonymus hat sich auf die Erstellung von professionellen Audioguides auf Smartphones für Kultur und Tourismus spezialisiert, mit aktuell mehr als 500 Guides im Sortiment. Durch diese Kooperation können Jugendliche nun auf eigene Faust die Innenstadt historisch erkunden und sich bilden. In mehr als 60 Kurzvideos erzählen die ZeitzeugInnen Käthe Sasso, Richard Wadani und Rudi Gelbard über Ihre Erfahrungen an den Orten der einzelnen Rundgangstationen und über das Österreich nach 1945. 50 Biografien von ZeitzeugInnen und Tätern sowie zahlreiche Zitate sind ebenfalls zu hören.
Weitere Informationen auf www.denkmalwien.at