Weg mit der Ehrentafel für einen Judenhasser! "Iwan Franko war ein geistiger Wegbereiter des Holocaust"

Presseaussendung vom 25.10.2013, Mauthausen Komitee und Antifa-Netzwerk

"Ich wollte es zuerst nicht glauben: In der Universität Wien wird der ukrainische Nationalist und glühende Antisemit Iwan Franko mit einer Gedenktafel geehrt", sagt Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ).

Der Hassprediger Franko, der von 1856 bis 1916 lebte, stempelte Juden als "Betrüger" und "Blutsauger" ab und drohte ihnen Pogrome an: "Der durch Jahrhunderte angestaute Hass kann mit solch einer Flamme ausbrechen, dass die Juden-Förderer keine Zeit haben werden, ihnen zu helfen", schrieb er. Bekanntlich kamen diese Pogrome tatsächlich: Als im Zweiten Weltkrieg ukrainische Mordbrigaden an der Seite der SS das Judentum in Galizien ausrotteten, taten sie dies im Geiste Frankos. Seine antisemitischen Schriften waren neu aufgelegt worden.

"Damit gehört Franko zu den geistigen Wegbereitern des Holocaust", stellt Robert Eiter, Sprecher des Antifa-Netzwerks, fest.

Das Mauthausen Komitee und das Antifa-Netzwerk unterstützen die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) in ihrer Forderung nach Entfernung der Ehrentafel.

"Dass sich an der Universität Wien derzeit ein Symposion mit der Frage beschäftigt, ob Franko mehr oder weniger antisemitisch war, ist angesichts der belegten Fakten unverständlich", betont Mernyi.

Eiter: "Alles andere als die umgehende Entfernung dieser Tafel wäre eine fatale Symbolik und würde den Ruf der Universität Wien schädigen."

Schon wegen der positiven Rolle der Universität Wien bei der Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Rings wäre dies nicht nachzuvollziehen, so Mernyi und Eiter.

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